So, das wäre geschafft ...
Auch das letzte anstrengende Teilstück von der Skihalle nach Hause ist geschafft. Wer jetzt denkt, die 10 km schafft der Harzen doch jetzt nach der Tour mit links, sollte mal versuchen, einen großen, schweren Treckingrucksack auf dem Fahrrad mit zu transportieren. Ich kam mir manchmal vor wie ein tibetanischer Packesel. Wie gut hatten wir es doch die letzte Woche, daß unsere Taschen von den vielen Helfern zum Zielort transportiert wurden und wir dann nur noch die Tasche suchen und zum 'Bett' bringen mussten.
Aber jetzt bin ich zuhause angekommen und habe erstmal die eigenen Sanitäranlagen genossen. Nach einer gepflegten Dusche fühlt man sich schon wieder wie ein richtiger Mensch. Wenn jetzt noch irgendwer meine dreckigen Klamotten wäscht, ist alles gut:-)
Mit ein paar Stunden Abstand betrachtet, muß ich sagen, die diesjährige Tour hat trotz so mancher 'Suboptimalitäten' wieder riesig Spass gemacht und alles in allem war auch die Organisation echt bemerkenswert. Knapp 400 Biker über eine Woche zu versorgen ist eben kein Kindergeburtstag.
Bei mir bleiben die schönen Erinnerungen hängen, insbesondere die vielen Leute aus aller Welt, die ich neu kennen gelernt habe oder schon von früheren Touren her kannte. Und darum freue ich mich auch schon auf die nächste GBI 2014 mit bestimmt wieder vielen neuen Eindrücken, schmerzenden Muskelpartien, die man noch gar nicht kennt und vielleicht auch wieder mit Kaffee zum Frühstück!
Aber bis dahin muß ich jetzt irgendwie die nächsten 11 Monate rumkriegen.
Adieu, tot ziens und tschüss
Oliver
Samstag, 6. Juli 2013
Nächstes Jahr geht's nach Budapest
Endlich wurde das lang gehütete Geheimnis gelüftet. Nächstes Jahr startet die GBI am 15. Juni in Budapest und geht über Tschechien und Österreich in München. Hört sich wieder einmal super interessant an.
Aber auch diese Tour war super. Tolles Team, tolle Strecke, tolle Leute, toller Muskelkater ...
Aber es hat sich gelohnt. Bis jetzt wurden über 190.000 € gespendet.
Und ich möchte nochmal ganz herzlich allen Spendern danken, das Ihr dieses Event mit Eurer Spende unterstützt habt.
VIELEN, VIELEN DANK dafür.
An der Skihalle
Endlich sind wir angekommen!
Grandioser Empfang an der Skihalle in Neuss.
Jetzt erst mal ein kühles Bier!
Freitag, 5. Juli 2013
Tag 6: Malmedy - Bergheim
Irgendwie dachte ich, heute geht es fast nur bergab, von den Ardennen in die Kölner Bucht. In Summe stimmte das auch. Das sich zwischen uns und das Ziel allerdings noch zahlreiche Berge und Anstiege drängen mussten, hatten wir (und mein Po) nicht auf der Rechnung. So kamen wir am Ende des Tages auch auf unsere 130 km und 1300 Höhenmeter. Belohnt wurden wir durch schöne Lanachaften, ein tolles Dorf (Monschau), einen ewig langen Raduferweg am Rurstausee entlang und eine lecker Pizza vorm letzten Anstieg des Tages vor Niedeggen.
Heute abend zeigte sich die GBI mal wieder von Ihrer internationalen Seite. Innerhalb von zwei Stunden habe ich mit Italienern und Kanadiern über die heutige Tour diskutiert, mit Deutschen, Ägyptern und Türken zu Abend gegessen und dann noch mit einem Haufen Iren ein Bierchen getrunken. So läuft Völkerverständigung heute!!
Die letze Nacht werden wir wieder mal in einer Turnhalle verbringen. Und morgen gibt es nochmal die Chance fürs Orgateam zu beweisen, das auch Kaffee um 7:00 Uhr fertig sein kann...
Ein neuer Tag auf dem Sattel
Heute wird es nochmal einigermassen bergig unterwegs. Landschaftlich erwarte ich wieder schöne Ardennenlandschaft und später geht es dann an der Rur entlang.
Interessanterweise ist heute der 'Normalo'-Track 1 deutlich länger als der 'Profi-Rennrad'-Track 2. Das ist wohl der Preis für die schönere Strecke.
Die Nacht im Hotel war super. Insbesondere weil es im GBI-Village bei unserer Ankunft schon wieder keinen Kaffee gab. Aber ich habe ja schon gefrühstückt und kann dem diesmal nur ein entspanntes Lächeln entgegensetzen.
Donnerstag, 4. Juli 2013
Tag 5: Mersch - Malmedy
Heute war Drei-Länder-Tag bei der GBI-Tour. Von Luxemburg ging es nach Rheinland-Pfalz und dann weiter nach Belgien. Vorher durfte ich wieder die perfekte Organisation der GBI kennenlernen. Sollte ich doch mein Fahrrad heute morgen um 7:30 als erstes zum Service bringen, um die Bremsen zu tauschen und die Schaltung einstellen zu lassen. Als bis 8:15 niemand erschien, musste ich wohl oder über selbst zum Werkzeug greifen. Da ich nur zwei Bremsklötze eingepackt hatte, musste die hintere Bremse weiterhin mit unförmigen grauen Gummimasse betrieben werden, die die letzte Etappe hinterlassen hatte.
Zum Frühstück gab es wieder einmal ... keinen Kaffee, zumindest nicht als ich anstand.
Die Etappe hatte es echt in sich. Drei Länder, 130 km und 1800 Höhenmeter durch sehr schöne Landschaften. Auch wettertechnisch hatten wir heute wieder Glück, kein Regen und teilweise sogar schön sonnig.
Nach der Episode mit den wilden Kühen passierte nicht dramatisches mehr. Von nachfolgenden Fahrern habe ich gehört, das die Kühe vom Besitzer wieder eingefangen wurden. So nahm diese Geschichte noch ein glückliches Ende.
In Malmedy angekommen, das muß ich zu meiner Schande gestehen, zog ich das Angebot meines Teamleaders auf ein lauschiges halbes Doppelzimmer der Zeltunterkunft im örtlichen Freibad vor. Und was für ein Zimmer wir bekommen haben! Das sind echt Suiteähnliche Ausmasse. Auf der Fläche hätte die GBI vermutlich 20 Personen untergebracht. Aber ich finde, das habe ich mir und meinem geschundenen Po verdient. Denn morgen wird es bestimmt nochmal recht anstrengend.
The fast and the furious
Wow, das war eben eine Begegnung!
Wir fuhren eine Abfahrt mit 50 Sachen runter und an der rechten Seite grasten vier Kühe neben der Strasse auf der Weide. Unsere rasante Fahrt schien die guten Tiere so in Panik versetzt zu haben, das sie neben uns auf der Weite in Höchstgeschwindigkeit galoppierten. Als die Weide zuende war, sprangen sie kurzerhand über den (sehr niedrigen) Drahtzaun ... und liefen auf die Strasse. Zum Glück war ich so schnell unterwegs, dass ich an der ersten Kuh vorbei war, bevor sie die Strasse erreichten.
Die Fahrer hinter mir mussten eine ziemliche Vollbremsung vollziehen, um nicht Bekanntschaft mit den wilden Viechern zu machen. Zum Glück ist uns nix passiert. Aber hätte jemand eine Helmkamera dabei gehabt, das wäre der Knaller auf You Tube geworden.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Tag 4: Verdun - Mersch
Wie sich schon gestern abend abzeichnete, war heute Regen-Radeln angesagt. Und so konnten wir die schöne Landschaft leider nur sehr eingeschränkt geniessen. Was sich an allen Tagen in der französischen Provinz zeigte waren die menschenleeren Dörfer und die (daraus resultierende?) fehlende Infrastruktur an Gaststätten und Lebensmittelgeschäften. Das änderte sich schlagartig, als wir die Grenze nach Luxemburg passierten. Es war wie die Rückkehr in die Zivilisation. Plötzlich gab es wieder Restaurants, Geschäfte und ... Menschen auf der Strasse.
Von den vielen kleinen, grossen und fiesen Steigungen leidlich erschöpft, freuten wir uns schon auf das versprochene Barbecue in Luxemburg bei der VPC. Der gute Wille war auch zu erkennen, aber ausser Würstchen und Tofufrikadellen mit Wasser gab es leider nicht. Da war der Wunsch wohl Vater des Gedanken, daß uns ein umfangreiches Grillbuffet mit Salaten, Steaks und Würstchen und diversen warmen und kalten Getränke erwarten würde.
In unserem Nachtlager in Mersch angekommen, durften wir zu unser aller Überraschung feststellen, das wir in einer 5-Sterne Turnhalle untergebracht werden. Kein Vergleich zu unseren letzten 'Behausungen'.
Aber vielleicht ist das auch nur eine Art 'Henkersmahlzeit' bevor es morgen auf die Königsetappe der Tour mit geplanten 140 km und knapp 2000 Höhenmetern, also nochmal schlappe 50% mehr als heute.
Ich hoffe, bis dahin bekommt das Serviceteam mein Rad wieder hin. Durch die vielen Abfahrten sind meine Bremsklötze fast vollständig runter und müssen erneuert werden. Und die Schaltung hackt auch ab und zu. Alles in allem keine optimalen Voraussetzungen für die abstehende Etappe.
Aber sonst ist alles gut!
Zurück in der Zivilisation
Wie erhofft kein Regen mehr auf dem letzten Teilstück nach Mersch. Ein Kaffee noch zum Aufwärmen eingeworfen und dann in unsere Luxusturnhalle (mit Teppichboden). Das ist etwa vier Klassen besser als unsere bisherigen Behausungen. Jetzt geht es erstmal lecker warm duschen, um die Kälte aus den Knochen zu bekommen.
Barbecue in Luxemburg
Heisse Würstchen und Getränke in Luxemburg nach einem Tag mit Regen, Regen, Regen.
Danach geht es nochmal 20 km und einige Höhenmeter weiter zu unserer heutigen Unterkunft in Mersch.
Dienstag, 2. Juli 2013
Tag 3: Reims - Verdun
... oder wie man ein Baguette mit dem Löffel schmiert!
Das erste Extra des Tages gab es heute wieder einmal zum Frühstück. Nachdem sich das Kaffeeproblem mittlerweile etwas entschärft hat und frische Croissants und Baguette auf dem Buffet stehen, wäre eigentlich nichts mehr am Frühstück auszusetzen. Wenn es denn heute Messer gegeben hätte. Hat es aber nicht! Die waren nämlich in einem Anhänger und der war abgeschlossen und den Schlüssel hatte ein Helfer, der noch das tolle Hotelfrühstück genoss. Darum durften ca. 350 hungrige Radler ausprobieren, wie man mit einem Löffel das Baguette oder Croissant schmiert. Ob das fürs Überleben in der Wüste hilft, weiß ich nicht, aber ich habe zumindest wieder etwas dazugelernt.
Heute ging es dann von Reims nach Verdun über 130 km und 1200 Höhenmeter. Die Strecke ließ sich gut fahren und das Wetter war nahezu perfekt. Kurz vor unserer täglichen Verpflegungsstation trafen wir noch auf den regionalen Supermarkt-Bus. Ganz nach dem Motto "Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muß eben der Berg zum Propheten kommen" hielt direkt vor uns ein umgebauter Camping-Caravan mit allem, was die französische Landbevölkerung so braucht. Denn einen Supermarkt haben wir bislang in keinem Ort gesehen, durch die wir kamen. Und so deckten wir uns erstmal mit dem Notwendigsten wie Obst, Saft, Kekse und Schokoriegel ein, um die noch anstehenden Berge gut zu bewältigen.
Bevor wir Verdun erreichten, fuhren wir schon an verschiedenen geschichtsträchtigen Orten vorbei. Neben mehreren Schlachtfeldern ubd Soldatenfriedhöfen sahen wir eher zufällig kurz vor Verdun auf einem Hügel eine alte Verteidigungsanlage mit 5 m tiefen Verteidigungsgräben.
Am Zielort angekommen stellte ich mit Freude fest, das die Sanitären Anlagen einem mitteleuropäischen Mindeststandard genügten. Auch die Turnhallenübernachtung hat einen entscheidenden Vorteil, auch wenn es müffelt wie im Pumakäfig, da für heute Nacht und morgen früh Regen angesagt ist. In meinem gestrigen Einmannzelt wäre das eine Mordsgaudi geworden.
Morgen geht es dann nach Luxemburg und vorher noch zum BBQ zur VPC, der Vodafone-Einkaufsgesellschaft. Ich hoffe, wenigstens dieses eine Mal lassen die sich nicht übern Tisch ziehen und kaufen ordentliche Ware (Fleisch) zu nicht überteuerten Preisen ein. Die Strecke wird etwas kürzer als heute (110 km), hat aber etwas mehr Höhe. Da ich aber bislang recht ordentlich die Berge hochgekommen bin, sollte das morgen auch gehen.
Montag, 1. Juli 2013
Tag 2: Jablines - Reims
Heute stand der erste 'richtige' Fahrradtag auf dem Programm. Nach dem gestrigen Einrollen ging es heute über 135 km und 1140 Höhenmeter in die Champagne.
Da es morgens aus logistischen Gründen keinen Kaffee gab, entschlossen wie uns die erstbeste Gelegenheit zu nutzen, um den braunen Treibstoff nachzufüllen. Die erste Gelegenheit war das Gasthaus 'Zur goldenen Möwe'. Allerdings traf uns hier zum ersten Mal der französische Sinn für Pünktlichkeit. Wir standen Punkt 10:30 Uhr vor der Tür, die Öffnungszeit war ebenfalls ab 10:30 Uhr angekündigt, ea standen auch schon andere Kunden vor der Tür und sogar ein Wagen am Drive-In-Schalter. Nur die Belegschaft wurde in den nächsten 5 Minuten nicht gesichtet. Daher entschieden wir uns für die (schon offene) Pizzabude vis-a-vis, wo wir noch eine Vorgängergruppe der GBI verabschieden konnten.
Frisch koffeiniert ging es dann in die Champagne. Wir fuhren an unzähligen Weinbergen vorbei, in denen die Trauben für den einzig wahren Champagner angebaut werden. Leider scheinen die Winzer die Einsamkeit zu lieben, denn wir kamen durch kein nennenswertes Dorf. Das hatte leider zur Folge, das wir länger als geplant auf unseren Mittagsstopp warten mussten. Kurz für den vier letzten Anstiegen fanden wir dann aber doch noch ein Strassencafe und konnten beim Essen noch schön die anderen vorbeifahrenden Teams anfeuern. Hier konnte ich sogar meine in den letzten drei Jahren mühsam erworbenen Französischkenntnisse anwenden, indem ich (als einziger und komplett) auf Französisch bestellt habe ... Und tatsächlich das kam, was ich erhoffte.
Nach dieser Stärkung bezwangen wir dann auch die letzten Berge und kamen 9 Stunden an unserem heutigen Zielort in Reims an.
Der Sportkomplex, den man für uns heute ausgesucht hat, hielt einige Überraschungen bereit. So waren die Toiletten ohne Sitzgelegenheit (der ein oder andere kennt das von südeuropäischen Autobahnrastplätzen), die Duschen waren erfrischend KALT und es gab ein Waschbecken (für ca. 300 Männer). Aber das ist ja auch kein 5-Sterne-Wellnessurlaub!!!!
Heute nacht habe ich mich für die Variante Einzelzelt entschieden, um hoffentlich den Mücken zu entgehen, die hier überall rumschwirren.
Morgen geht es dann nach Verdun, auf den Spuren deutsch-französischer Vergangenheit.
Bis dahin erstmal
Bon Nuit
Arrivé a la Champagne
Wir sind in der Champagne angekommen. Überall sind Schampusfelder zu sehen. Hier machen bestimmt auch Rooobert und Carmen öfters mal eine Shoppingtour hin.
Und dann habe ich noch DAS gefunden...
Noch 20 km dann gibt es hoffentlich was in den Magen.
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